Heute mal ein nicht technisches Thema. Recruiting. Wieder. Es wird deutlich weniger. Also die Anfragen. Eher so einmal im Monat. Das ist ok. Ich warte allerdings immer noch auf eine richtig geile Anmache von einem Recruiter. Die alte Anmache “Kann ich deine Nummer haben, denn ich habe meine Nummer verloren” ist ja eher ein Lehrbuchklassiker als ein aktueller Erfolgsgarant.
Jobsuche. Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer suchen. Recruiter wollen für ihre Kunden neue Arbeitskräfte gewinnen.

Die Ansprache zur Jobsuche

Hallo Marcus, ich bin auf dein Profil aufmerksam geworden, da ich gesehen habe, dass du aktuell auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung bist.

Bist du denn momentan aktiv auf Jobsuche oder schaust du eher über den Tellerrand nach passenden Angeboten?

Recruiter

Das ist eher eine sachliche Herangehensweise. Völlig solide. Es gibt nichts auf den ersten Blick auszusetzen. Aber holt mich das ab? Auch muss ich da erst mal mein Hirn anwerfen und die Frage beantworten, ob ich überhaupt ernsthaft auf Jobsuche bin?

Die Antwort

Jetzt kann ich zurückschreiben “Hey, ja ich leider momentan zwar nicht, aber was hast du denn im Angebot?” Dann fängt die Recruitingmaschine an zu laufen. Stattdessen gebe ich lieber andere Antworten.

Moin,
Ich will mich Angeboten nicht verschließen. Druck zu wechseln habe ich keinen. Ich weiß, das ist anstrengend für Recruiter. Andererseits ist es gut für potentielle Arbeitgeber, da ich mich ohne äußeren Druck für ein Angebot entscheide. Jetzt kommt deine Frage: “Wofür interessierst Du Dich?” oder “Was macht ein gutes Angebot für Dich aus?” Solche und ähnliche Fragen stellen alle. Bisher hat mich nur ein Recruiter vor einigen Jahren überzeugt. Er hat die richtigen Fragen gestellt und auch den neuen Arbeitgeber ohne Werbe-Bla vorgestellt. Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig weiterhelfen könnte.

Marcus

Ich hätte natürlich auch einfach “Nein” antworten können, oder einfach gar nicht antworten. Aber von mir gibt es immer eine ehrliche und wenig gefilterte Antwort. 😉

Was machen?

Was sind die “richtigen Fragen”? Das schreibe ich hier nicht. Ok, doch. Eigentlich ganz simpel. “Ich habe hier einen Kunden. Der sucht und du scheinst zu passen. Wenn du Interesse hast, sag mal Bescheid, wann du Zeit für ein Kennenlernen hast.” Und vor allem das Werbe-Bla weglassen. Es kann doch nicht wirklich jede Firma die beste Firma und Marktführer sein. Ich will auch nichts vom Obstkorb und kostenlosen Kaffee hören! Und auch ein “Bei uns kannst du eigenverantwortlich an deinen Projekten arbeiten” oder “Bei uns herrscht eine ausgeprägte Hands-On Mentalität” will ich nicht hören. Benennt eure Probleme doch in normaler Sprache. Es ist doch nicht schlimm, wenn eine Firma Defizite hat. Dafür werden ja neue Mitarbeiter eingestellt. Es sei denn man wirft einfach mit Arbeitskräften auf ein Problem und hofft, dass sich dieses dadurch erledigt.

Fazit

Nein tut es nicht. Arbeitskraft skaliert ganz schlecht mit steigender Zahl. Und ab einer gewissen Anzahl skaliert da gar nichts mehr. Bis auf die Kosten. Die steigen linear mit der Anzahl. Es gibt Berufe, wo die Skalierung noch ok ist und es gibt Berufe, wo die Skalierung echt mies ist. Das wollen allerdings nicht alle Arbeitgeber wahr haben.

Recruiter und Arbeitgeber seid doch bitte ehrlich. Besonders im Bewerbungsprozess. Das spart viel Zeit und somit auch viel Geld auf allen Seiten.

Von Marcus