Es gitb ein paar Möglichkeiten, seinen 3D Drucker mit Daten zu füttern, damit dieser seinen Job, das 3D Drucken, erledigen kann.

  1. SD Karte: viele Drucker bieten die Möglichkeit, die benötigten Daten, meistens sind es G-Code Daten, per SD Karte einzuspeisen. Dazu muss man einfach nur die gcode Datei vom auf die SD Karte kopieren und dann in den 3D Drucker stecken. Die eben kopierte Datei kann man dann in einem Menü am Drucker zum drucken auswählen. Der große Vorteil hierbei ist, dass man keinen externen Computer während des Drucken benötigt. Der 3D Drucker funktioniert “stand alone”.
  2. USB Kabel: die Standard-3D-Drucker benutzen im Kern ein Arduino Bord. Dieses Arduino Bord lässt sich per USB Kabel mit einem externen Computer verbinden. Mit der geeigneten Software auf dem Computer, z.B. RepetierHost, Cura oder Simplify3D, etc, lassen sich die geslicten 3D Modelle an den 3D Drucker senden. Der Vorteil hierbei ist, dass man viele Daten aus dem 3D Drucker auf dem Computer angezeigt bekommt. Temperaturen, Position des Druckkopfes, voraussichtliche Druckdauer, Filamentverbrauch, etc werden geloggt und in Diagrammen angezeigt. Zudem lässt sich er Drucker auch direkt über die Software vom Computer aus steuern. Beispielsweise kann man den Druckkopf während des Kalibrierens an die jeweils gewünschte Stelle bewegen. Der Computer muss allerdings die ganze Zeit während des Druckens laufen und angeschlossen bleiben.
  3. Mischung aus 1 und 2:  OctoPrint von Gina Häußge. Sie hat eine Software zum Ansteuern eines 3D Druckers geschrieben, die auch auf sehr schwachen Computern noch läuft. Es reicht ein RaspberryPi aus. Der RaspberryPi läuft mit einer angepassten Linux-Variante und dort lässt sich dann OctoPrint installieren. Vorteil gegenüber Punkt 2: der Raspberry verbraucht viel weniger Energie und ist im Betrieb somit viel günstiger. Ein Computer verbraucht ca 50 bis 200 Watt, der Raspberry weniger als 5 Watt.
OctoPrint

Mit Octoprint kann man nicht nur Strom sparen, wenn man einen Computer an den 3D Drucker angeschlossen haben möchte/will/muss. Der kleine Raspberry enthält auch einen Server, der über den Browser erreichbar ist. So kann man innerhalb des eigenen Netzwerkes den aktuellen Druckstatus überprüfen. Sofern man seinen Router entsprechend konfiguriert hat, kann man den Raspberry sogar über das “normale” Internet erreichen. Da ist natürlich ein bisschen Vorsicht geboten.

Nicht nur den Status, wie Temperatur und Druchfortschritt , lassen sich abrufen. Man kann über den Browser G-Code Daten zum Raspberry hochladen und ebenso Druckaufträge starten. Ein weiteres nützliches Feature ist, dass man an den Raspberry eine USB Kamera anschließen kann und OctoPrint zeigt den Kamerastream im Browser an. So kann man einen schwierigen Druck starten und von Unterwegs nachschauen, ob noch alles in Ordnung ist. Sofern etwas schief gelaufen ist, kann man den Druckauftrag abbrechen und spart dadurch auch noch Filament/Druckmaterial.

Auf der letzten Fabcon hat die Entwicklerin von OctoPrint Gina Häußge ein kleines bisschen von OctoPrint erzählt. Seht euch das Video an.

 

Das Projekt OctoPi von Guy Sheffer, ein Raspberry SD Karten Image mit OctoPrint, kann ich auch empfehlen. Man muss fast gar nichts mehr einstellen. Sogar meine USB Webcam wurde gleich erkannt und der Stream in OctoPrint im Browser angezeigt. Bei einer händischen Installation muss man erst ein wenig herumkonfigurieren.

Von Marcus